Die Mitgliedsunternehmen der IEK blicken mit Bestürzung und großer Sorge auf die Situation in der Ukraine. Die Auswirkungen sind zurzeit weder geopolitisch noch wirtschaftlich überschaubar. Der russische Überfall - und so möchten wir die aktuellen Ereignisse mit aller Deutlichkeit ausdrücklich benennen - bringt unendliches Leid über die Bevölkerung in der Ukraine und hat direkte Auswirkungen auf die deutsche Wirtschaft allgemein, bis hin zu einzelnen Unternehmen unserer Vereinigung, die absehbar vor einer Betriebsschließung stehen.

Was wir alle nicht für möglich gehalten haben, Krieg ist wieder in Europa angekommen. Dies verurteilen wir auf das Schärfste.

Wir, als Initiative Erfurter Kreuz möchten im Rahmen unserer Möglichkeiten solidarische Hilfe leisten. Dazu engagieren sich bereits diverse Unternehmen mit Geld- und Sachspenden, leisten unentgeltliche Unterstützung in Logistik und Lagerung bzw. helfen bei der Unterbringung von geflüchteten Menschen.

Im Rahmen der Vereinsarbeit möchten wir Sie dazu aufrufen, weitere Ideen und Maßnahmen einzubringen. Aktuell werden zum Beispiel von Seiten des Ilm-Kreis eine 1.500 -2.000 Quadratmeter große Lagermöglichkeit für Hilfsgüter und regionale Transportkapazitäten gesucht. Bitte unterstützen Sie hier im Rahmen Ihrer Möglichkeiten.

Zeigen wir Solidarität mit den Menschen in der Ukraine.

Der Vorstand der Initiative Erfurter Kreuz

Der wertvollste Blick ist der über den Tellerrand

Vier Fragen an Christian Lins, Unternehmer aus Gotha
(Interview der Organisatoren der Initiative „Thüringer Unternehmer für ein weltoffenes Thüringen“)
Für Christian Lins gibt es zu Demokratie und offener Gesellschaft keine Alternative. Der Geschäftsführer der S+L Selbstklebeprodukte GmbH weiß, wovon er spricht. 

Herr Lins, Sie sind Teil der Initiative „Thüringer Unternehmer für ein weltoffenes Thüringen“. Warum machen Sie mit?
Christian Lins: Weil ich ein Zeichen setzen möchte. Diversität und Weltoffenheit gehören zu unserer Gesellschaft, Vielfalt ist der Nährboden für Kreativität und Innovationen. Wir brauchen Zuwanderung, Deutschland hat immer davon profitiert. Das mag mitunter zu Konflikten führen, aber wer miteinander spricht, kann die Konflikte lösen.

Was sagen Sie Menschen, die davor Angst haben?
Lins: Dass es uns hier in Thüringen, in Deutschland – auch wenn uns manche etwas anderes erzählen wollen – ziemlich gut geht. Und wer mal über den Tellerrand blickt, sieht das auch. Was Mangelwirtschaft bedeutet, habe ich kürzlich in Kuba erlebt. Haben wir das hier wirklich schon vergessen? Es ist wichtig, die eigene Wahrnehmung zu hinterfragen. Denn wer Ängste spürt, nimmt meist nur noch wahr, was diese Ängste bestätigt – und ist dann anfällig für einfache Antworten. Aber die gibt es in einer Demokratie nun mal nicht. 

Warum ist Weltoffenheit für Ihr Unternehmen wichtig? 
Lins: Weil wir sonst nicht da wären, wo wir sind. Unsere Kunden sitzen in ganz Europa, wir arbeiten mit Partnern in Österreich, Ungarn, Polen zusammen. Würden wir uns abschotten, hätte wir unsere Aufträge nicht. Und auch nicht die Mitarbeiter, um sie zu realisieren, denn hier finden wir einfach nicht genug Leute. Was uns über alle Grenzen hinweg verbindet, sind gemeinsame Werte. Das ist es, was Europa ausmacht – und bewahrenswert. 

Wie lautet Ihre Forderung an die Politik?
Lins: Sachlichere, faktenbezogenere Debatten. Meinungen und Ziele, die eindeutig kommuniziert werden. Eine Botschaft, die sich nicht bei jedem Gegenwind ändert. Für etwas sein, nicht nur gegen etwas. Klare Kante zeigen, anstatt es allen recht machen zu wollen. Auch jedes Unternehmen hat schließlich eine Vision, damit die Leute wissen, wohin man mit ihnen gehen will.

Weltoffenheit schafft Arbeitsplätze 
Die S+L Selbstklebeprodukte GmbH ist der beste Beweis. Das 1990 gegründete Familienunternehmen hat 27 Mitarbeiter aus fünf Ländern – und Kunden in ganz Europa. 

( »»siehe auch die News Weltoffenes Thüringen ««)