In einem Pressegespräch im Landratsamt des Ilm-Kreises konnten die Vorstandsmitglieder IEK Franz-Josef Willems und Uwe Witt gemeinsam mit dem Vertreter aus dem Arbeitskreis Schulewirtschaft Ilm-Kreis, Herrn Thomas Umbreit zum Vorbereitungsstand für das Projekt "Praxistage berichten:
Für 120 Schüler der Gemeinschaftsschule Großbreitenbach sowie der Regelschulen Gräfinau-Agstedt und „Wilhelm Hey“ Ichtershausen wird es ab 17. Oktober ernst. Dann beginnen ihre Praxistage in Unternehmen im Ilm-Kreis als schulische Pflichtveranstaltung, allerdings haben sich die drei Schulen freiwillig dazu bereiterklärt, an dem Pilotprojekt teilzunehmen. Organisiert wird der Praxistag, der an 21 Donnerstagen bis zum 3. April 2025 (außer in den Ferien) stattfindet, von der Initiative Erfurter Kreuz und dem Netzwerk Schule-Wirtschaft, und unterstützt vom Ilm-Kreis. Für Landrätin Petra Enders (Linke) sei das eine Möglichkeit, Jugendliche für berufliche Perspektiven im Landkreis zu begeistern, deren Angebotsfülle man ja selber kaum überblicke.
Doch von nichts kommt nichts: Die Schüler müssen sich zunächst am 22. August bei einem Speed-Dating in der Ilmenauer Festhalle bei den Unternehmen ihrer Wahl vorstellen und für den Praxistag bewerben. Wenn es klappt, können sie mit Unterstützung der Schule einen Praxisvertrag abschließen. Die Betriebe werden zuvor von IHK, Handwerkskammer und Arbeitsagentur überprüft, ob sie ausbildungsberechtigt sind. Franz-Josef Willems, Initiative Erfurter Kreuz, sprach von einer Struktur, die in den nächsten Jahren noch ausgebaut werden soll, wenn sich weitere Schulen dazu entschließen. Für Thomas Umbreit, Netzwerk Schule-Wirtschaft und in Ichtershausen Lehrer für Wirtschaft/Recht/Technik, mache diese Art der Praxistage für die Jugendlichen viel mehr Sinn, als die bisherigen zwei Wochen Pflichtpraktikum. So bekämen die jungen Leute die Chance, über einen längeren Zeitraum Unternehmen, Berufe und Anforderungen in der Praxis kennenzulernen. Das motiviere auch zu einem entsprechenden Schulabschluss und sei eine Entscheidungshilfe bei der Berufswahl.
Hoher Organisationsaufwand für die Aktion
Erinnerungen wurden wach an den Unterricht in der Produktion in der damaligen POS zu DDR-Zeiten. Heutzutage sei der Organisationsaufwand um ein Vielfaches höher, hieß es. Auch soll es sich nicht nur in den Betrieben auf Bohren, Feilen und Sägen beschränken, sondern eine breite Palette an Branchen den Jugendlichen die Auswahl lassen. Bisher haben sich 37 Unternehmen aus dem Ilm-Kreis als Praxisbetriebe gemeldet, es gibt 90 verfügbare Plätze für das Speed-Dating in der Festhalle. Die Registrierung der Unternehmen läuft noch bis zum 7. August unter www.praxistage-ilm-kreis.de. Neben Industrie und Handwerk sind bisher auch Pflegestätten, Verwaltung und Krankenhaus dabei.
Die Schüler können ab Anfang August über ein Online-Buchungsportal bis zu fünf Gesprächstermine bei den gewünschten Unternehmen für das für sie einstündige Speed-Dating in Ilmenau buchen. Auf dem Portal sollten sich die Unternehmen kurz und prägnant vorstellen. Jedes Unternehmen kann maximal 15 Gesprächstermine vereinbaren. Für jedes Gespräch mit einem Unternehmen stehen den Schülern zehn Minuten zur Verfügung.
Die Fahrtkosten für die Praxistage werden über die Schule in Absprache mit dem Schulträger geregelt, für die Eltern sollen keine Kosten entstehen. Die Schülerinnen und Schüler, welche nicht im Besitz eines Deutschlandtickets sind, erhalten 5 Euro je Projekttag, wie im bisherigen Betriebspraktikum. Praktikumsorte außerhalb des Ilm-Kreises sind kein Problem.
(Quelle TA, 26.07.2024)