DRK-Kreisverband in Zeiten von Corona stark gefordert

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Gegenwärtig werden zahlreiche Veranstaltungen, bei denen Rettungssanitäter für die medizinische Absicherung benötigt werden, abgesagt. Das hat hohe Einnahmeausfälle zur Folge. Für den Rettungsdienst und das Ehrenamt des Kreisverbandes Arnstadt vom Deutschen Roten Kreuz beziffert Vorstandsvorsitzender Henrik Fröhlich den Verlust auf einen mittleren fünfstelligen Betrag - und der dürfte sich im weiteren Verlauf des Jahres angesichts fortlaufend hoher "Ausfallquote" diverser Events noch weiter vergrößern.

"Es ist schon sehr frustrierend, wenn man für solche Veranstaltungs-Einsätze ein Angebot nach dem anderen rausschickt und dann nur Absagen erhält, weil nichts stattfindet", fasst Henrik Fröhlich zusammen. Corona hat uns ganz schön mitgenommen. Wir spüren auch deutlich, dass in den Krankenhäusern weniger operiert worden ist und noch wird: Wir fahren immens weniger, und das wirkt sich finanziell aus. Im April beispielsweise hatten wir rund hundert Fahren weniger als sonst."

Wilde Schutzmasken-Jagd
Mit Beginn der Pandemie hatten sich sogar drei Mitarbeiter, im Zusammenhang mit dem Corona-Ausbruch in Neustadt, mit dem Virus infiziert und waren jeweils für drei Wochen ausgefallen. Und dann trieb vor allem die "wilde Jagd" nach Schutzmasken und Schutzkleidung, die seinerzeit losgebrochen war, beim DRK-Kreisverband exotische Blüten. Henrik Fröhlich: "Nachdem wir zunächst in ganz Thüringen Schutzmaterial eingesammelt hatten, wurde klar, dass das auf die Dauer nicht reichen würde." Geradezu abenteuerlich mutet an, wie er sich dann, mit Unterstützung der Initiative Erfurter Kreuz, Schutzmasken in fünfstelliger Anzahl aus China besorgte, einschließlich des dafür notwendigen Zoll-Prozedere. Inzwischen habe sich die Versorgung mit Schutzmaterial deutlich entspannt. Beispielsweise sei eine im April bestellte und für den Oktober angekündigte Lieferung nun eben doch schon im Juli eingetroffen. Man habe zudem regelmäßig große Kontingente erhalten und daher nun auch noch einiges übrig.

"Aber das werden wir im Herbst, wenn viel mehr Leute erkältet sind als jetzt, dann wieder gut gebrauchen können", meint Henrik Fröhlich. Denn derzeit fahren die DRK-Rettungssanitäter das volle Schutzausrüstungsprogramm, sobald der Patient, zum dem sie gerufen werden, irgendwelche Symptome zeigt, die auch auf eine Corona-Infektion hindeuten könnten. Ein recht krasser Gegensatz zu den ersten, quasi "ungeschützten" Wochen.

Auf Standortsuche
Rund hundert hauptamtliche Mitarbeiter beschäftigt der DRK-Kreisverband, davon rund 60 im Rettungsdienst, der auf vier Rettungswachen verteilt ist. 25 Mitarbeiter sind im Pflegedienst tätig. Derzeit, so Henrik Fröhlich, sei man auf der Suche nach einem Objekt, das alle Schutzeinrichtungen einschließlich Berg- und Wasserwacht an einer Stelle vereinigen könnte.