Rettung in letzter Minute: Stadtmarketing nicht insolvent

Pressespiegel

Es ist der Rettungsanker in letzter Minute. Obwohl es schien, als seien schon alle Messen gelesen, gibt es zumindest für einen großen Teil der Mitarbeiter der Stadtmarketing Arnstadt GmbH nun doch eine Lösung, die Arbeitsplätze und Aufgaben sichert, wenn auch nicht mehr bei der Stadtmarketing selbst.

Die gute Nachricht verkündeten Arnstadts Bürgermeister Alexander Dill (parteilos) und Stadtmarketingchef Jörg Neumann am Rande eines TA-Gesprächs im Rathaus. „Seit Dienstag ist die drohende Insolvenz der Stadtmarketing vom Tisch, es war ein guter Tag für Arnstadt und für die Kultur“, sagte Dill.

 

10 Mitarbeiter der Stadtmarketing, bei der zum 30. September die Lichter ausgehen sollen, werden von der Stadtverwaltung übernommen. Insgesamt hat die Stadtmarketing 15 Beschäftigte, 5 von ihnen scheiden durch Verrentung oder befristete Verträge aus, hieß es weiter. „Es gab große Erleichterung, als die Mitarbeiter die Nachricht erfuhren, sofort wurde das Trauerschaufenster in der Rankestraße wieder umdekoriert“, so Neumann, der seit 1. Mai Geschäftsführer der Stadtmarketing ist. Dies zeigt, was für ein großer Stein den Leuten vom Herzen gefallen ist. Obwohl es den Beschäftigten während der Veranstaltungen der letzten Wochen äußerlich nicht anzumerken war, lastete die drohende Insolvenz doch sehr auf ihnen.

 

Die Wende brachte ein Gespräch am Dienstag beim Landesverwaltungsamt. Dort stand offenbar auf Messers Schneide, was mit der Stadtmarketing passiert. Schließlich räumten Vertreter des Amtes, der Kommunalaufsicht sowie von Verwaltung, Stadtmarketing und ein Wirtschaftsprüfer die haushaltsrechtlichen Bedenken beiseite und machten den Weg für die schon länger beabsichtigte Verschmelzung von Stadtmarketing und Kulturbetrieb frei.

 

Grundlage, um dies jetzt doch zu ermöglichen, sind die freien Stellen in der Verwaltung. Die Rede ist von 7 unbesetzten Stellen, aber es gebe zudem ständig Veränderungen. „Es wird aber kein Kulturfachmann auf eine freie Stelle im Bauamt kommen, das muss alles passen“, so Dill. Insgesamt darf es aber wegen der Haushaltsmisere, in der Arnstadt steckt, keinen Stellenaufwuchs der Verwaltung geben. „Es ist eine positive Lösung, allerdings mit einem kleinen Makel“, sagt Neumann. Denn Einschnitte wird es dennoch geben. Voraussichtlich zwischen Oktober und Dezember 2015 wird das Gesamtkonstrukt Kultur unter die Lupe genommen werden. Was nicht benötigt wird, das soll abgebaut werden. Dill und Neumann meinen, dass diese Lösung gangbar ist. Abbau jeder Art soll sozialverträglich erfolgen, hieß es.

 

Am Ende hat sich das harte Ringen vor allem für die Mitarbeiter gelohnt, aber auch das Eigentum der Stadt ist gesichert. Dill: „Wir haben gedanklich schon harte Szenarien durchgespielt, beispielsweise, wie wir einen Weihnachtsmarkt ohne die Hütten durchführen sollen.“ Denn nicht nur die Holzhütten, auch Technik und viel Ausstattung wären mit der Insolvenz der Stadtmarketing auf einen Schlag verloren gewesen und hätten die Stadt empfindlich getroffen. Dieses städtische Eigentum ist nun gesichert. „Es ist eine faire Chance, die Dinge neu zu ordnen und zuversichtlich nach vorn zu blicken“, meinte Neumann.

 

(Quelle TA: Beitrag »»»)