Simone Faßbender ist die neue Leiterin der Agentur für Arbeit Erfurt. Sie blickt zuversichtlich in den Ilm-Kreis

Pressespiegel

Simone Faßbender ist die neue Leiterin der Agentur für Arbeit in Erfurt, zu der auch der Ilm-Kreis gehört. Der persönliche Kontakt in der Corona-Krise ist schwierig, vieles läuft über Telefonate und Videokonferenzen. Eigentlich wollte sich Simone Faßbender im Kreistag als neue Leiterin vorstellen – coronabedingt muss sie absagen, steht aber für ein Interview zur Verfügung.

Ein Arbeitswechsel während einer solchen Krise ist sicher mit Herausforderungen verbunden?

Die Krise selbst ist eine große Herausforderung. Aber im Wissen, dass nichts beständiger ist als der Wandel, können genau solche Zeiten als Motor für Entwicklungen genutzt werden, erst recht, wenn man neu ist. Es gilt also zu verstehen, was gut ist und sich bewährt hat, aber auch die Chance zu nutzen, Überkommenes über Bord zu werfen – wann, wenn nicht jetzt?

Inwieweit sind Sie in Arbeitsvorgänge im Ilm-Kreis eingebunden?

Mit Landrätin Petra Enders habe ich selbstverständlich schon telefoniert. Auch mit dem Jobcenter stimme ich mich regelmäßig ab. Gute Impulse für eine Zusammenarbeit habe ich in einem ersten Treffen mit der Initiative Erfurter Kreuz sammeln können. Klar – vieles steht noch auf meiner To-do-Liste.

Welches Potenzial sehen Sie aus Sicht der Arbeitsagentur Erfurt für den Ilm-Kreis?

Die Wirtschaft im Ilm-Kreis hat in den vergangenen zehn Jahren einen Wandel vollzogen. Und sie steht auch jetzt wieder in besonderem Maße vor der Herausforderung, den Strukturwandel zu meistern. Jeder dritte Beschäftigte ist im verarbeitenden Gewerbe – hier vor allem in der Metall-, Elektro- und Automobilbranche – tätig. Diese Branche trifft die Transformation besonders. Ich sage nur Stichworte wie grüne Technologien und Elektromobilität, Energiewende und Digitalisierung. Es kommt darauf an, dass wir die Unternehmen dabei unterstützen, diese Veränderungsprozesse zu meistern. Vor allem die Weiterbildung von Beschäftigten liegt mir am Herzen.

Genauso wichtig ist es, dass sich Arbeitgeber attraktiv aufstellen, gute Arbeitsbedingungen bieten, auf Vielfalt setzen und eine Willkommenskultur leben, um gut qualifizierte Beschäftigte zu gewinnen. Auch wir sind auf dem Weg, uns bei Nachwuchskräften und Quereinsteigern zu bewerben. Als Arbeitsagentur und Jobcenter ist es uns wichtig, in die Menschen zu investieren, in ihre Qualifikation und ihren beruflichen Weg. Dafür stehen wir mit individueller Beratung zur Seite. W ir haben ausreichend finanzielle Mittel, um Qualifizierungen und Vermittlungen zu fördern.

Gibt es neue Projekte/Vorhaben seitens der Agentur im Ilm-Kreis?

Ab Januar bieten wir eine gezielte Berufsberatung für erwachsene Menschen an. Beschäftigte, die vor einem Berufswechsel oder der Frage stehen, wie sie mit der Veränderung der Arbeitswelt Schritt halten oder Karriere machen wollen, können sich an unsere Berufsberatung im Erwerbsleben wenden. Dafür qualifizieren wir derzeit Expertinnen und Experten, um 2021 auch Erwachsenen mit dem Wunsch nach Neu-/Orientierung, mit Karriere- oder Weiterbildungsinteresse qualifizierte Beratung zu bieten.

(Quelle: TA, 12.11.2020)